Vorsicht, krumme Kinder und platte Füße!

Der Name des Fachgebietes „Orthopädie“  definiert bereits den Behandlungsauftrag: „Ortho“ in der Bedeutung von „Richtig“ und „pädie“ für „Kinder“, d.h. dafür zu sorgen, dass „Kinder richtig wachsen“ , es zu keinen Fehlstellungen und „Verwachsungen“ des Stütz- und Bewegungssystems kommt. Hintergrund der Abspaltung der Orthopädie vom Mutterfach Chirurgie war die Notwendigkeit zur Behandlung häufig auftretender Skoliosen (Wirbelsäulenverbiegungen), Hüftdysplasien (Hüftreifungsstörungen) und Fußfehlformen (z.B. Klumpfuß). Diese Fehlbildungen führten häufig zu einer gesellschaftlichen Stigmatisierung, fehlenden beruflichen Arbeitsmöglichkeiten, deutlicher Einschränkung der Lebensqualität, Leiden, Schmerzen und nachfolgend häufig Armut.

Zum Glück ist die moderne Orthopädie in Diagnostik und Therapie gegenüber den Anfangszeiten des Faches weit fortgeschritten. Wir haben heute die Möglichkeit, die Erkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und mit umfangreichen konservativen aber auch operativen Möglichkeiten regulierend einzugreifen.

Dazu ist es notwendig, früh genug Fehlentwicklungen zu diagnostizieren. Der Gesetzgeber hat dafür u.a. das System der so genannten U-Untersuchungen im Kinder-und Jugendalter geschaffen hat.  Hiermit werden relevante Erkrankungen (nicht nur aus dem orthopädischen Bereich!) frühzeitig entdeckt und einer entsprechenden Therapie zugeführt. So finden z.B. bereits bei allen Säuglingen eine Ultraschall-Untersuchung beider Hüftgelenke zur Entdeckung von Hüftreifungsstörungen und Hüftdysplasie statt. Therapeutisch kann dann z.B. eine Spreizhosenversorgung notwendig werden. Seit der zweiten Hälfte der Achtzigerjahre ist durch die konsequenter Anwendung dieser Frühuntersuchung die Notwendigkeit von umfangreichen beckenchirurgischen Eingriffen zur Therapie der Hüftdysplasie deutlich zurückgegangen. Ebenso verhält es sich mit den Fußfehlformen und der Skoliose.

Die U-Untersuchungen werden zunächst von den Kinderärzten federführend durchgeführt. Manchmal kommt jedoch auch der Kinderarzt nicht weiter und schätzt die Dynamik einer Erkrankung entweder falsch ein oder dramatisiert bestehende Befunde. Dies kann Eltern verunsichern, die in der Folge nun eine genaue Einschätzung der Symptomatik durch einen Facharzt wünschen. Aufbauend auf unserer breiten orthopädischen Expertise bieten wir hier die Möglichkeit, neben einer gründlichen klinischen Untersuchung (bei der wir die Eltern teilhaben lassen und relevante Befunde sofort demonstrieren) mittels schmerzfreier und röntgenstrahlungsfreier Wirbelsäulenvermessung, Ganganalyse und Pedographie die Statik, das Gangbild sowie die Fußform statisch und dynamisch zu dokumentieren. Damit sind selbstverständlich auch Verlaufsuntersuchungen möglich. Diese Untersuchungen machen Sinn ab dem Zeitpunkt, ab dem das Kind sicher für ca. 10 Sekunden ruhig stehen kann.

Aufbauend auf den Ergebnissen kann in der Mehrzahl der Fälle zunächst einmal zugewartet werden. Meist raten wir zu einer Kontrolluntersuchung in 6-12 Monaten, um die Dynamik und den Verlauf von Befunden kontrollieren zu können. Bis auf ganz wenige Ausnahmen ist es in der Kinderorthopädie selten notwendig, sofort operative Maßnahmen durchführen zu lassen. Insofern steht genügend Zeit zur Überlegung, Befundung und Beratung zur Verfügung!

Eine weitere häufige Therapieoption ist das Verordnen von entsprechender Einlagenversorgung. Hier sind vor allem die sensomotorischen Einlagen ein hervorragendes Therapiemittel. In einzelnen Fällen (z.B. Haltungsschwäche der Rückenmuskulatur) ist eine entsprechende kindadaptierte Physiotherapie nach neurophysiologischen Grundsätzen (z.B. PNF-Physiotherapie) sinnvoll.

Helfen alle diese konservativen Ansätze nicht, beraten wir Sie gerne bei der Wahl des richtigen operativen Zentrums zur Einleitung einer operativen Therapie. Selbst verständlich stehen wir nach der Operation für sämtliche Nachbehandlungen als Ansprechpartner wieder voll zur Verfügung.

Foto zeigt das Portrait von Dr. Bethke Facharzt für Orthopaedie und Unfallchirurgie

Dr. med. Robert Bethke, MHBA

Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Diplom-Osteopath (DAAO)

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