Therapiekonzepte bei Polyarthrose der Fingergelenke
Nach Aufrichtung des Menschen aus dem Vierbein- in den Zweibeinstand wurden die Hände aus funktioneller Sicht frei, um komplexe Griff- und Halteleistungen vollbringen zu können, ohne die die menschliche Zivilisation gar nicht vorstellbar wäre. Das Spektrum der Möglichkeiten reicht dabei vom Kraftgriff, mit dem schwere Sachen gegriffen und gehalten werden können bis hin zum präzisem Feingriff, der erst künstlerische Tätigkeiten ermöglicht. Beim Auftreten arthrotischer Veränderungen an den Fingergelenken zeigen diese häufig einen typischen Befall der Fingermittel- und -endgelenke und einen typischen deformierenden Gesamteindruck. Im Gegensatz dazu sind häufig rheumatisch-bedingte Fingerveränderungen in den Fingergrund- und Fingermittelgelenken lokalisiert und zeigen eher ein entzündliches Bild mit Schwellungen, Überwärmung, Ergüssen und Rötung. Deshalb gelingt es meist auch ohne aufwendige technische Diagnostik bereits vom klinischen Blick her eine direkte Einordnung des Krankheitsgeschehens vornehmen zu können. Dies ist wichtig, da bei Erkrankungsgruppen unterschiedlich behandelt werden und im Falle der Fingerpolyarthrose häufig der Grundsatz „Weniger ist Mehr“ zu besseren funktionellen Ergebnissen führen kann.

Dr. med. Robert Bethke, MHBA
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Diplom-Osteopath (DAAO)
Die Therapieprogramme für Fingerpolyarthrose
In dieser Therapiestufe steht eine Patienteninformation, Schmerzlinderung und eine Verbesserung der Funktionalität im Alltag im Vordergrund.
- Ausführliches Beratungsgespräch zu Eigentherapiemöglichkeiten der Patientin/des Patienten sowie zum angepassten Verhalten im Alltag.
- Bei Bedarf entzündungshemmende Medikamente (NSAR) als Tablette oder als äußerliche Anwendung. Hierfür kommen z.B. Diclofenac oder Ibuprofen zur Anwendung.
- Akupunktur/Laser-Akupunktur der betroffenen Fingergelenke 10x – 15x.
- Ggf. im Einzelfall Verordnung von Ergotherapie bei individueller Notwendigkeit.
Selbstverständlich muss dieses Behandlungsprogramm auf die Krankheitssituation des individuellen Patienten angepasst werden, weshalb vorher immer eine ärztliche Beratung erfolgen sollte.
Sind die Maßnahmen der Stufe 1 ausgereizt, eventuell interagierende Störungen ebenfalls therapiert, aber immer noch keine wesentliche Besserung vorhanden, kommen die Maßnahmen der Stufe 2 zu Anwendung:
- ultraschallgesteuerte Infiltration von Kortisonpräparaten in die betroffenen Fingergelenke.
- ultraschallgesteuerte Hyaluronsäureinfiltrationen in die betroffenen Fingergelenke.
- ggf. ultraschallgesteuerte Infiltrationen mit PRP („platelet rich plasma“) in die betroffenen Fingergelenke.
- Procain-Baseninfusionen
- ggf. im Einzelfall Durchführung einer Magnetfeldtherapie.
- ggf. im Einzelfall Überweisung zur Orthovolttherapie („Röntgenreizbestrahlung„).
Teilweise werden aufgeführte Therapien trotz aktuellem Facharztstandard nicht von allen Kostenträgern erstattet.
Weitere Fragen
Was steht es mit alternativen Heilverfahren in unseren Behandlungskonzepten?
Grundsätzlich klären wir immer auch über alternative Behandlungskonzepte sowie unseren Erfahrungen und Einschätzungen dazu auf. Im Bereich der Fingergelenke könnten hierfür aus unserer Sicht z.B. die Themen Einsatz der Magnetfeldtherapie und der Blutegeltherapie Gesprächsgegenstände sein. Aus juristischen Gründen können nähere Aussagen dazu aber nur im persönlichen Arzt-Patienten-Gespräch anhand der individuellen Krankheitssituation getroffen werden.
Wie ist der Stellenwert von Operationen?
Gering! Bei de facto allen unserer Patienten schaffen wir es, sie über die Zeit ausschließlich konservativ zu therapieren. Mit dem Wissen über angepasstes Verhalten im Alltag und Eigentherapiemöglichkeiten ist der Patient in der Lage, schmerzarm/schmerzfrei auch ohne Operation sein Leben zu meistern. Natürlich gibt es auch operative Ansätze für Fingerpolyarthrosen. Gerne beraten wir Sie auch dazu. Eine wirkliche Notwendigkeit zu operativen Ansätzen können wir jedoch bei konsequenter konservativer Therapie der Fingerpolyarthrosen nicht erkennen. Komplett anders kann sich die Situation bei rheumatisch-bedingten Fingererkrankungen darstellen. Deshalb steht vor jeder Therapieplanung zunächst das Stellen der korrekten Diagnose….
Muss ich mit der Diagnose Polyarthrose der Finger viele Aktivitäten meines bisherigen Lebens einstellen und werde deutlich funktionell eingeschränkt sein?
Nein. Auch wenn die Polyarthrose der Fingergelenke teilweise ästhetisch unschön anzusehen ist, verbleiben in der Regel keine wesentlichen Funktionseinschränkungen auf lange Sicht. Vielmehr stehen am Beginn der Erkrankung die Einschränkungen der Funktionalität infolge Schmerzen im Vordergrund. Nach einiger Zeit hat sich eine „mildtätige Versteifung“ der betroffenen Gelenke eingestellt. Die Hand hat gelernt, durch Ausgleichsbewegungen die verlorengegangenen Funktionen zu kompensieren, so dass nach der initialen Schmerzphase häufig keine dramatischen Funktionsstörungen verbleiben und keine bisherigen Aktivitäten nachhaltig eingeschränkt werden müssen.
Unsere Therapiekonzepte zur Arthrosetherapie

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Zur Therapie der Polyarthrose der Fingergelenke in unserer Praxis erfahren Sie hier mehr.
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Dr. med. Robert Bethke, MHBA
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Diplom-Osteopath (DAAO)
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