Diagnostik statt Triage
Kennen Sie das Gefühl auch? Sie haben lange auf einen Termin beim Facharzt gewartet, mussten sich dann in der Praxis nochmals lange gedulden, waren dann aber nur 2 Minuten beim Arzt im Zimmer und hatten hinterher das Gefühl, der Arzt habe Sie gar nicht richtig untersucht und mehr oder weniger abgespeist? Dabei hatten Sie sich vorgestellt, Ihre Beschwerden einmal gründlich untersuchen und abklären zu lassen. Nun fühlen Sie sich wie nach einer Kurz-Triage auf einem Feldverbandplatz einer Armee hinter der Front. Häufig ist dieser unbefriedigende Kontakt zwischen Facharzt und Patient kein böser Wille sondern Folge der desolaten Vorgaben des Sozialgesetzbuches V, der eine WANZ-Medizin im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung vorschreibt (WANZ = wirtschaftlich, ausreichend, notwendig, zweckmäßig). Bei 85-90% gesetzlich versicherter Patienten kann der durchschnittliche Facharzt irgendwann gar nicht mehr anderes, als in den Kategorien der WANZ-Medizin zu denken.
Aus diesem Grunde haben wir unser Konzept entwickelt: Anamnese und gründliche körperliche Untersuchung in ruhiger entspannter Atmosphäre bei ausreichendem Zeitansatz. Danach wird je nach individueller Notwendigkeit eine programmierte technische Diagnostik durchlaufen, die eine gründliche und umfassende Abklärung ihrer medizinischen Probleme erlaubt, andererseits das Übersehen von selteneren Diagnosen verhindert. Je nach individuellem Wunsch können dann die Untersuchungsergebnisse noch in einem aussagekräftigen Arztbrief zusammengefasst werden, so dass sie weiteren Ärzten und Therapeuten zur Verfügung stehen.
Ein Beispiel: Es erscheint ein Patient mit hartnäckigen Nackenschmerzen seit mehreren Wochen, welche in den Hinterkopf und in die Brustwirbelsäule ausstrahlen, zur Beeinträchtigung des nächtlichen Schlafes und der Bewegungsfähigkeit der Halswirbelsäule führen. Was könnte dahinter stecken? Getreu dem alten medizinischen Grundsatz „Das Häufige ist häufig, das Seltene ist selten “ sollten folgende Krankheitsursachen abgeklärt werden: Bandscheibenvorfall im Bereich der HWS. Verschleiß der unteren HWS mit entzündlicher Veränderung der Facettengelenke. Spinalkanalstenose der HWS. Wirbelkörpermetastase. Fehlstatik der Wirbelsäule als wesentliche Beschwerde(mit)ursache. HWS-Blockierung. Myofasziale Triggerpunkte des Trapez- und der Levator scapulae-Muskeln. Fasziendistorsion im Bereich des Nackens. Vegetativer Stress bei psychosozialer Stressbelastung oder internistischen Erkrankungen (z.B. Herzrhythmusstörung, KHK, Schilddrüsenerkrankung). Daneben sind noch eine Reihe seltenerer Erkrankungsursachen zu berücksichtigen, die aber hier nicht weiter vertieft werden sollen. In diesem Fall bietet es sich an, nach Anamnese und gründlicher körperlicher und manualmedizinische Untersuchung oben genannte Differentialdiagnosen mittels EMG-Untersuchung der Nackenmuskulatur, Wirbelsäulenvermessung, SpineLiner-Untersuchung, VNS-Diagnostik, Laboruntersuchungen, Röntgen, Thermographie und externer MRT-Untersuchung auszuschließen oder zu bestätigen.
Eine exakte und klare Diagnose (mit entsprechend sicherem Ausschluss weiterer Differentialdiagnosen) ermöglicht es, anschließend eine zielgerichtete, wirkungsvolle und effiziente Therapie (ohne „Übertherapie“) einzuleiten, um eine rasche Beschwerdelinderung zu erreichen.
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Diagnostik statt Triage
Zum Umfang unsere diagnostischer Bemühungen finden Sie Erläuterungen hier.
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Dr. med. Robert Bethke, MHBA
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Diplom-Osteopath (DAAO)
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Dr. med. Robert Bethke, MHBA
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